3. Türchen

Sissy 12/03/21

Herzlich Willkommen zum 3. Türchen, dieses Mal könnt ihr euch über einen Neuzugang freuen: Paul Atreides aus den Dune Romanen.

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Ship:Paul×Zerina(OC)

Kalter Wind wehte Zerina die losen Strähnen aus dem Gesicht, als sie sich mit ihrer Mutter, Königin Lillith, auf den Weg zum Flugplatz machte. Zerina trug ein schlichtes schwarzes bodenlanges Kleid, das an einer Seite einen Beinschlitz zeigte. Mehrere Ketten waren um die Taille des Kleides gewickelt worden, sodass es wie ein Gürtel wirkte. Ihre Haare waren offen geblieben, wurden aber von der Kapuze ihres Mantels verdeckt.

Königin Lillith trug hingegen ein schlichtes, aber dennoch königliches, rotes Kleid, das ebenfalls bis zum Boden reichte. Ebenfalls wie Zerina trug auch Königin Lillith einen Wintermantel, als sie zum Flugplatz aufbrachen.

"Lady Jessica~", lächelnd begrüßte Königin Lillith die Atreidesfrau. Obwohl Leto, der letzte aus der Atreidesfamilie, und Lady Jessica nicht verheiratet waren, so blieben sie dennoch einander treu. Zerina sah sich um. Laut Königin Lillith sollte auch Paul Atreides, der Sohn von Leto und Lady Jessica, ebenfalls anreisen.

"Paul~", mahnend blickte Lady Jessica Richtung Flugobjekt. Es war riesig, wirkte beinahe viel zu schwer um überhaupt abheben zu können.

Ein hellhäutiger Junge, mit braunen Augen und braunen, lockigem Haar und vielen Sommersprossen im Gesicht, trat schließlich leise murrend ins Licht und kletterte vorsichtig die ausgefahrene Treppe runter, bis zur vorletzten Stufe, von wo aus er herunter sprang.

Zerina beäugte den Neuankömmling misstrauisch. Sicher, als Kinder hatten sie viel Zeit mit einander verbracht, aber das war schon gefühlte Jahre her. Nun war aus beiden junge Erwachsene geworden, die sich kaum mehr wiedererkennen konnten.

"Paul ist zu einem attraktiven jungen Mann herangewachsen.", bemerkte Königin Lillith lächelnd. Sie pflegte ein enges, freundschaftliches Verhältnis mit der Atreidesfamilie.

"Da muss ich dir Recht geben, Lillith. Paul ist wahrhaftig zu einem würdigen Herrscher herangewachsen.", erwiderte Lady Jessica nun lächelnd. Paul zog währenddessen die Kapuze seiner Jacke über seinen Kopf.

Auf der Erde herrschte momentan Winter, das hatte Paul schon vor der Abreise am Morgen gewusst. Aber er hatte definitiv unterschätzt, wie kalt die Temperaturen sein würden.

Geschützt durch Leibwachen Rechts, Links und hinter ihnen, wurden die beiden Familien zurück zum Schloss.

"Also für einen Herrscher sieht er noch ziemlich geschwächt aus.", bemerkte Zerina. Da alle geschwiegen hatten, war ihre halblaute Aussage lauter gewesen als erwartet.

"Ahem.", räusperte sich Paul. "Da muss ich die wehrte Prinzessin Zerina aber enttäuschen: ich wurde jahrelang im Kampf unterrichtet und kann hervorragend mit einem Schwert umgehen.", verteidigte Paul sich. Zerina gähnte gespielt.

"Du kannst es ja Zerina mal zeigen.", schlug Lady Jessica vor. Zerina sah zu ihr und wieder zu Paul. "Warum?", fragte Paul dann. "Außerdem: ich verletze nur ungern ein Mädchen, vor allem wenn es sich dabei um eine Prinzessin handelt.", fügte Paul an zu seiner Verteidigung.

"Du kannst es mir ja morgen zeigen, wie 'gut' du mit einem Schwert umgehen kannst.", willigte Zerina ein. "Ich verspreche auch, dass du mich nicht verletzen wirst.", beruhigte Zerina. Paul nickte leicht.

Der nächste Morgen rückte an, wobei erst spät die ersten Sonnenstrahlen die dichte Wolkendecke durchdrangen.

Paul wartete fertig angezogen in einer einfachen schwarzen Hose und einem weißen T-Shirt in einem der Räume. Er sah zum Fenster raus, genoss den Schneefall draußen. "Bereit?", fragte Zerina, als sie die Türe hinter sich schloss. Sie trug, im Gegensatz zum vorherigen Treffen, ebenfalls wie Paul eine Hose und ein T-Shirt.

"Wow, woher hast du denn das Oberteil? Aus der hintersten Ecke aus deinem Schrank heraus gekramt?", fragte Paul neckend, als er bemerkte, wie durchlöchert Zerinas T-Shirt war. Der untere Teil war soweit abgeschnitten, dass er nicht mal mehr ganz über den Bauch der Schwarzhaarigen ging, und wies zudem mehrere Löcher auf.

"Ha ha, sehr witzig", erwiderte Zerina zähneknirschend. "Nein, das ist mein Trainingsshirt. Ich übe immer darin das Kämpfen.", erklärte sie dann. Paul nickte und griff zu einem der Schwerter, die auf einem Tisch am Rand bereit lagen.

Zerina griff ebenfalls nach einem Schwert. "Dann zeig mal, was du gelernt hast.", gab Zerina von sich und ging in Kampfposition.

Paul tat es ihr gleich. Er ging ein wenig in die Knie, hob das Schwert über seinen Kopf, sah aber zu Zerina.

Schwer atmend legten die beiden nach guten 2 Stunden Training die Schwerter zurück.

"Sorry, ich habe mich geirrt, was dich angeht. Tut mir leid. Du bist doch richtig talentiert im Umgang mit einem Schwert.", entschuldigte sich Zerina, als sie wieder einen gleichmäßigen Atem hatte. Paul winkte.

"Ach, ich finde, dass ich zwar besser geworden bin, aber noch lange nicht so gut wie du, ZeZe.", erwiderte der Brünette.

"Wie lange bleibt ihr?", fragte dann Zerina, wobei man etwas Wehmut in ihrer Stimme hörte.

"Etwa über Weihnachten.", antwortete Paul. "Wirklich? Dann freue ich mich schon auf die kommenden Tage.", erklärte Zerina lächelnd.

"Danke. Ich mich auch.", erwiderte Paul, ebenfalls lächelnd. Es war kein breites Lächeln, sondern eher zurückhaltend, aber seine Augen hatten ein seltenes Funkeln angenommen.

"Glaubst du, wir werden es auch so weit schaffen, wie unsere Familien?", fragte dann Paul ein wenig später, als sie zu zweit einen Spaziergang wagten.

Lady Jessica und Königin Lillith wussten Bescheid, hatten aber beiden versprochen nur im absoluten Notfall eine Suche nach den beiden zu starten. So waren Paul und Zerina erstmals ohne Leibwachen unterwegs.

"Du hast da was~", bemerkte Zerina kichernd, als sie sah wie viele Schneeflocken sich in Pauls Locken verfingen.

"Ach echt?", fragte Paul dann gespielt schockiert. Zerina nickte und zupfte einige der Schneeflocken aus seinem Haar.

Sie standen entspannt beieinander in eisiger Kälte, auf einem Hügel. Den Blick Richtung Tal gesenkt, genossen sie die Stille, die sie umgab, sowie die innige Wärme, die sie einander gaben.