Einen Moment lang hing der Name nur lose in der Luft, während Talocan und Asada nur einen fragenden Blick austauschten und Ukali Wakilishi - der noch immer die Krallen der Hyäne in seinem Rücken stecken hatte und weiterhin über den Rand der Klippe gehalten wurde - von hinten bis vorne musterte.
"Was für'n Moos?", fragte die Hyäne schließlich nur ungeduldig und mit zischender Stimme.
"Mosi", wurde er korrigiert. Allerdings nicht von Wakilishi. Sondern von Zaila hinter ihm, die nun ein paar Schritte nach vorne getreten war und den Löwen in Ukalis Fängen mit einem ernsten Blick bedachte.
Überrascht hob Ukali eine Braue an. "Du kennst ihn?", fragte er sie nur, woraufhin die Löwin bestätigend nickte.
"Leider ja. Er ist mein Vater". Diese Worte blieben einen Moment lang unbeantwortet, während sich Stille über die Gruppe legte. Sie sah, wie Ukali nachdenklich die Zähne fletschte, wohl am überlegen, ob er Wakilishi nun die Klippe runter zu den Krokodilen schmeißen sollte oder nicht. Dann richtete sie ihren Blick auf Asada, die sie nur neugierig und überrascht anstarrte. Und schließlich auf ihren Geliebten Talocan, der lediglich verwirrt zu sein schien.
"Dein Vater?", fragte der Liger nur ungläubig und mit abschätziger Stimme. "Er schickt solch einen Wicht, um dich zu finden? Du musst ihm ja viel bedeuten...", murrte er ironisch.
"Naja, er hat mir die hier zugefügt, schon vergessen?", fragte Zaila, als sie auf die Narbe, die über ihren Nasenrücken verlief deutete. "Mich überrascht es also nicht wirklich..."
"Aber... warum sollte er ausgerechnet jetzt nach dir suchen? Was könnte er von dir wollen?", schaltete sich nun auch Asada in das Gespräch mit ein und wirkte dabei von allen Anwesenden am ruhigsten.
Diese Frage machte Zaila selbst etwas ratlos. Doch bevor sie groß darüber nachdenken konnte, ertönte Wakilishis gequälte Stimme hinter ihr... wobei diese schon eher einem panischen Schreien gleichkam. "Er... er will sich versöhnen! Deswegen hat er mich geschickt! Er will Frieden mit seiner Tochter!"
"Versöhnen? Pah!", lachte Zaila abschätzig. "Manche Narben verheilen nie. Diese gehört dazu", erklärte sie, wobei sie erneut auf die Narbe auf ihrer Nase anspielte. Doch plötzlich trübte ihr Blick sich etwas und nachdenklich fuhr sie fort: "Dennoch... würde es mich interessieren, was er zu sagen hat. Vielleicht sollte ich ihn zumindest anhören".
"Du willst wirklich zu ihm?", fragte Talocan nur skeptisch, wobei er Zaila genau in die Augen blickte. "Ernsthaft?"
"Yep. Und du wirst mich begleiten", antwortete die Löwin.
Der Liger verzog daraufhin das Gesicht und wollte schon protestieren. Doch ließ er schließlich nur ein schweres Seufzen von sich. "Was freu ich mich, meine Schwiegereltern endlich kennenzulernen..."
Das brachte Zaila tatsächlich ein leichtes Lächeln ins Gesicht, doch da trat nun auch plötzlich Asada vor.
"Könnte ich auch mitkommen? Ich wollte schon immer mal die Westlichen Hochländer sehen. Außer natürlich, ihr wollt etwas Privatsphäre in euren Flitterwochen..."
"Nein, schon gut", musste Zaila etwas schmunzeln. "Je mehr wir sind, desto besser, schätze ich".
"Äh... entschuldigen Sie, Herr Ukali, Sir. A- aber könnten Sie mich jetzt bitte loslassen? Und im besten Fall so, dass ich nicht diese Schlucht hier runterstürze?", fragte Wakilishi plötzlich stotternd und nervös.
Die Hyäne zögerte erst etwas, doch zog sie den Löwen schließlich vom Abgrund weg und warf ihn unsanft nach hinten auf den Boden. "Sag Moses, dass er sich auf die Ankunft seiner Tochter vorbereiten soll. Ich erwarte, dass Zaila bestens empfangen wird", knurrte er in befehlerischem und barschen Ton.
"Äh... er... er heißt Mosi... Sir", korrigierte Wakilishi ihn, nachdem er sich wieder auf alle Pfoten aufgerappelt hatte.
"Mir egal, wie er heißt!", keifte Ukali laut, was Wakilishi vor Schreck zusammenzucken ließ. "Und jetzt setz dein anmaßendes Hinterteil in Bewegung und überbring die Botschaft, bevor ich's mir anders überlege und dich doch noch den Krokodilen zum Fraß vorwerfe".
"J- ja, natürlich, Sir! Sofort!", stotterte Wakilishi und machte auf dem Absatz Kehrt, um davonzulaufen, zurück Richtung Westlicher Hochländer.
Sowohl Zailas als auch Asadas und Talocans Blick richteten sich abwartend auf ihren Anführer, der nun auf sie zukam. "Gehen wir nach Hause", sagte die Hyäne. "Damit alle Vorkehrungen für die Reise getroffen werden können".
"Hälst du das wirklich für eine gute Idee?", fragte Talocan seine Partnerin, während sie gemeinsam durch die Höhle des Quartetts schritten.
"Nein. Aber es wäre nicht meine erste schlechte. Und bisher gingen sie dennoch immer alle gut aus. Naja... zumindest fast alle", antwortete Zaila mit überzeugter Stimme.
Der Liger seufzte lediglich. "Na schön. Aber erwarte nicht von mir, dass ich mir von deinem Vater sagen lasse, wie ich dich zu behandeln habe und so'n Mist".
"Oh, keine Sorge. Darüber sollte er sich erstmal selbst Gedanken machen", schmunzelte sie nur.
"Hey, ihr zwei!", rief Asada die beiden plötzlich vom Eingang der Höhle aus. "Ich wäre bereit für den Aufbruch. Wie sieht's mit euch aus?"
"Wir können sofort los", antwortete Zaila, bevor sie den Blick auf den Eingang zu Ukalis Höhlenkammer schweifen ließ. "Lasst mich nur nochmal kurz mit Ukali sprechen".
Nachdem die beiden einmal verstehend genickt hatten, löste Zaila sich von der Seite ihres Partners und betrat die Kammer der Hyäne.
Ukalis "Zimmer" war recht... interessant. Die Hyäne hatte ihre komplette Geschichte in die gesamte Höhlenwand mithilfe seiner Kralle eingeritzt - von seiner Kindheit bis hin zur Gegenwart. Und ganz am Ende wartete eine Liste aus gekritzelten Tieren - manche davon durchgekreuzt, andere noch nicht - allesamt gemalt mit Blut. Seine Opferliste, die die Tiere beinhaltete, die er am meisten hasste. Darunter waren zum Beispiel das Königspaar des Geweihten Landes Vadi und Kiara, die Garde der Löwen, der ehemalige König Kovu und die Löwin, die er wohl am meisten von allen hasste... Zira. Viele mochten ihn als wahnsinnig und verrückt betiteln, doch Zaila? Zaila verstand, warum er dies tat.
"Ukali?", fragte sie, als sie sich ihm näherte. Die Hyäne saß mit dem Rücken zu ihr, vor dem Bild in der Wand, dass ihn als Kind zusammen mit seinen Geschwistern und seinen Eltern zeigte.
"Zaila. Komm her", winkte die Hyäne sie zu sich rüber, ohne den Blick von dem Bild zu nehmen.
Sie kam der Aufforderung nach und setzte sich neben ihn. "Ist alles ok?"
Ukali wirkte nachdenklich... grüblerich. Einen Moment sagte er nichts, doch dann: "Diese Sache mit deinem Vater hat mich nachdenken lassen. Ich habe mir überlegt, was wäre..." - er streckte seine Pfote aus und tippte mit der Kralle ein paar Mal auf die Abbildungen seiner Eltern - "wenn sie noch leben. Wenn sie noch irgendwo da draußen wären. Ein ziemlich interessanter Gedanke, wie ich finde", erklärte er ihr.
Zaila betrachtete die Zeichnung einen Moment lang, bevor sie wieder das Wort erhob. "Du sagtest, du wärst damals von zu Hause weggelaufen, richtig?"
Ukali nickte einmal. "Ja. Nachdem ich versagt hatte, meine Geschwister zu beschützen, konnte ich mich meinen Eltern nicht mehr zeigen. Ich hatte sie nicht länger verdient", antwortete er.
"Naja... wenn du willst, kann ich dir nach all dem hier helfen, sie wieder ausfindig zu machen", bot Zaila schließlich an.
Ukali schien einen Moment darüber nachzudenken, doch schüttelte er schließlich den Kopf. "Nein. Vermutlich sind sie inzwischen so oder so schon lange tot. Vergessen wir diesen Gedankengang einfach wieder". Mit diesen Worten stand die Hyäne auf und marschierte Richtung Hauptkammer zu. Zaila schaute ihm hinterher, etwas enttäuscht darüber, dass die Hyäne den Gedanken wohl wieder einfach vergessen wollen würde. "Können wir aufbrechen?", fragte der Schlächter noch über die Schulter, bevor er seinen Höhlenraum verließ.
Die Wortwahl überraschte Zaila etwas. "'Wir'? Du kommst mit?".
"Du klingst überrascht".
"Naja... ich hätte ehrlich gesagt gedacht, dass du dich hier im Schattenland weiter um gewisse Angelegenheiten kümmern wollen würdest, während wir weg sind".
"Könnte ich machen, ja", antwortete Ukali. "Wäre alleine aber viel zu langweilig. Außerdem benötigt meine Schwester meine Unterstützung auf dieser Reise. Also komm", sagte er und marschierte somit nach draußen zu den anderen.
Zaila konnte sich daraufhin ein Lächeln nicht verkneifen und folgte ihrem Bruder schließlich, bereit für die große Reise zu den Westlichen Hochländern... zu ihrer alten Heimat.
Tage und Nächte vergingen, in denen das Schattenquartett etliche Ländereien durchquert hatte, angeführt von Zaila, die als Einzige von ihnen den genauen Weg in ihre alte Heimat kannte. So hatte die Gruppe schon eine brennendheiße Wüste, eine saftig grüne Savanne und eine tote Trockenebene durchlaufen. Nun machten sie Pause in einem dicht bewachsenen Dschungel, wobei Ukali und Talocan gerade auf der Suche nach etwas Fressbarem waren und Zaila und Asada sich solange an einem kleinen Teich ausruhten.
"Also... wie weit ist es noch?", fragte Asada, nachdem sie ein paar Schlucke Wasser zu sich genommen hatte.
"Nicht mehr weit. Tatsächlich müssen wir nur noch diesen Dschungel durchqueren und wir sollten an der Grenze zu den Hochländern stehen", antwortete die Löwin, während sie ein wenig ihr Fell putzte.
Das Mischblut nickte verstehend und starrte einen Moment auf das stille Wasser, bevor sie fortfuhr. "Freust du dich eigentlich? Deine alte Heimat wiederzusehen meine ich".
Auf diese Frage hin stoppte Zaila ihre Wäsche kurz und blickte kurz nur wie angewurzelt in die Leere. Doch riss sie sich schnell wieder zusammen und blickte ihre kleine Freundin an.
"Nein. Ehrlich gesagt hatte ich mir geschworen, nie wieder zurückzukehren. Ich verbinde mit diesem Ort nur schlechtes", erklärte die Löwin.
"Mir geht es ähnlich mit meiner Heimat. Den Baum des Lebens. Von mir aus soll das Teil Opfer eines riesigen Waldbrandes werden...", murrte Asada leicht niedergeschlagen, während sie an ihre eigene Vergangenheit denken musste. "Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass du trotzdem das Angebot deines Vaters angenommen hast, wenn du doch solch eine Abneigung gegen ihn und das Land hast".
Das ließ Zaila tatsächlich selbst etwas nachdenken, bevor sie seufzte. "So groß mein Hass auf ihn und meine Heimat auch sein mag... ich schätze, da ist dennoch eine gewisse Neugier in mir, die einfach wissen will, was er mir nach alldem und nach all dieser Zeit zu sagen hat. Vielleicht wird es mir auch helfen, besser mit dem Ganzen abzuschließen, ich weiß auch nicht...", überlegte sie mit leiser Stimme. Doch dann härteten sich ihre Züge wieder. "Doch wenn er glaubt, er könnte mich wiederhaben, bekommt er eine Seite von mir zu spüren, die er für nie möglich gehalten hätte", spuckte sie die Worte schon förmlich vor Abscheu raus. Tatsächlich hatte sie sogar ziemlich große Angst, in ihre alte Heimat zurückzukehren und ihrem Vater gegenüberzustehen. Die Wunden waren einfach zu groß und niemals vollständig zu verheilen. Aber das würde sie natürlich nur ungerne zugeben.
Asada musterte ihre Freundin einen Moment, dann legte sich ein aufmunterndes Lächeln auf ihr Gesicht. "Naja, egal, was in den nächsten Tagen ieren mag... ich werd an deiner Seite stehen", versprach sie.
Erst Ukali, jetzt Asada... sie hatte schon immer gewusst, dass ihre neue Familie mehr Familie für sie sein würde, als es ihre biologische war... die, die sie schon bald nach so langer Zeit wiedersehen würde...
Ein weiterer Tag und eine weitere Nacht waren vergangen, nachdem die Gruppe endlich die Grenze zu den Westlichen Hochländern erreicht hatte. Sie kamen am frühen Morgengrauen an und die ersten Vögel begannen gerade mal zu zwitschern. Es fühlte sich für Zaila unfassbar seltsam an, diese Grenze in ihre alte Heimat nun zu überschreiten. Etwas, wovon sie niemals zu träumen gewagt hatte. Doch nun stand sie hier. Sie, zusammen mit ihren Freunden - ihrer wahren Familie.
"Das ist es", sagte sie und deutete einmal mit dem Kopf nach vorne. Vor ihnen machten sich Dutzende seichte Hügel breit, alle mit grünem Gras bedeckt, weit im Hintergrund ein riesiger Gebirgszug, an dessen Gipfeln sich ein seltener Anblick für die Gruppe ausbreitete - Schnee. Das Terrain ging an einigen Stellen leicht bergauf, was nicht sonderlich überraschend war für einen Ort, den man das westliche Hochland nannte. Alles in allem sah es eigentlich wunderschön und friedlich aus... wäre da nicht diese gewisse Vergangenheit, die Zaila mit diesem Ort verband.
"Erinnert mich an das Geweihte Land", meinte Talocan, der neben seiner Partnerin stand.
Diese richtete den Blick nun auf ihn. "Findest du?"
Der Liger nickte einmal. "Ziemlich grün und bewachsen. Recht still - auf eine friedliche Weise. Und es sieht auch nicht danach aus, als würde es hier einen Mangel an Nahrung oder Wasser geben".
"Nun... ich schätze, da ist was dran", gab Zaila zu. "Wie dem auch sei, wir sollten das besser schnell hinter uns bringen und-"
"Hey, ihr da! Keinen Schritt weiter!", wurde sie plötzlich durch eine Stimme unterbrochen und das gesamte Quartett drehte sich blitzschnell wie eine Einheit alarmiert und kampfbereit zu der Quelle der fremden Stimme um.
Vor ihnen, auf einem Hügel stand eine Löwin im Teenageralter, mit hellbraunem Fell und mehreren weißen Punkten auf ihrem Rücken und an ihren Vorderbeinen. Sie schaute die Gruppe ernst und warnend an. "Dieses Land ist tabu für zwielichtige Durchreisende!"
Talocan konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Die Kleine denkt wirklich, sie könnte uns vorschreiben, was wir zu tun und zu lassen haben. Ist das nicht entzückend?", fragte der Liger mit sowohl unheilvoller als auch belustigter Stimme, als er auf die fremde Löwin zuging.
Ukali folgte seinem Freund, die Fremde mit seinem mörderischen Blick fixiert. "Soll mir recht sein. Dann ist unser Frühstück immerhin schonmal gesichert. Wollen wir?"
"Mit dem größten Vergnügen", stimmte Talocan der Hyäne sadistisch und voller Vorfreude zu.
"Ich- Ich warne euch! Bleibt zurück!", rief die Fremde, nun mit einem Hauch von Unsicherheit und Angst, doch Ukali und Talocan ließen sich davon nicht aufhalten und marschierten mit bedrohlischen Schritten weiter auf sie zu.
"Malaika?", fragte da Zaila plötzlich ungläubig und die zwei Killermaschinen blieben abrupt stehen. Die Augen der Fremden weiteten sich, als sie den Namen hörte und blickte Zaila iritiert an, während Ukali und Talocan den Kopf nach hinten über die Schulter schwenken ließen, um ihre Kameradin mit fragenden Blick zu begutachten.
"Du kennst diese Halbstarke?", fragte Talocan lediglich, fast schon enttäuscht.
"Ja. Das- Das ist meine...", wollte Zaila sagen, doch da wurde sie schon unterbrochen.
"Zaila?", fragte die Fremde nun zurück, ihr Blick ungläubig und überrascht zugleich. Doch dann rannte sie plötzlich nach vorne, einfach zwischen Talocan und Ukali hindurch und direkt auf Zaila zu, wo sie sich feste an die Brust der Löwin drückte, während zwei kleine Tränen aus ihren Augen quollen. "Ich hab gedacht, ich würde dich nie wieder sehen..."
"Geht mir ähnlich", antwortete Zaila, nicht so recht sicher, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Schließlich drückte sie Malaika jedoch - wenn auch sanft - erstmal von sich fort. Ihr Hass hatte sich schon immer gegen ihren Vater gerichtet. Aber nicht gegen ihre Geschwister. "Jetzt beruhig dich erstmal", wies sie die Jugendliche an, wobei ihre Stimme aber ruhig, sogar fast schon sanft klang und wischte ihr vielleicht etwas zu grob die Tränen aus dem Gesicht.
"Ich unterbrech ja nur ungerne, aber... wer genau ist das jetzt?", fragte Asada plötzlich von der Seite, wobei sie Malaika von oben bis unten musterte.
"Das ist Malaika. Meine kleine Schwester", antwortete Zaila, woraufhin die anderen sich einen unsicheren Blick schenkten.
"Haben wir gerade also darüber nachgedacht, deine kleine Schwester zu verspeisen?", fragte Talocan und blickte kurz zu Ukali neben sich, welcher lediglich mit den Schultern zuckte. Der Liger seufzte einmal genervt. "Ich hinterlasse direkt einen guten Eindruck bei der Familie, schön..."
Das entlockte Zaila ein belustigtes Schnauben, bevor sie die Aufmerksamkeit wieder auf Malaika richtete. "Du... bist ziemlich groß geworden", sagte sie schließlich, was Malaika kichern ließ.
"Da bin ich nicht die Einzige", erwiderte sie vergnügt. "Wakilishi hatte bereits angekündigt, dass du kommen würdest. Allerdings gingen wir nicht davon aus, dass es so schnell ieren würden. Oder dass du in Begleitung kommst. Wer sind denn eigentlich deine Freunde hier?", fragte sie interessiert und blickte sich in der Runde um.
"Oh, das sind Asada und Ukali", stellte sie die beiden vor. Dann nickte sie zu dem Liger. "Und natürlich mein Partner Talocan".
"Dein... Partner?", fragte Malaika skeptisch. "Du hast nen Freund? Also... nen festen Freund?"
"Wieso ist das so verwunderlich?", fragte Zaila lediglich iritiert und mit hochgezogener Braue.
"Naja, es... ist halt irgendwie komisch. Da sehe ich dich jahrelang nicht und jetzt hast du plötzlich schon einen Partner? Das ist ziemlich viel auf einmal, weißt du? Besonders hätte ich dich jetzt nicht unbedingt als jemanden eingeschätzt, der auf solche... bedrohlich wirkenden Typen steht", versuchte die junge Löwin zu erklären.
"Das... schmeichelt mir gerade ehrlich gesagt ziemlich", musste Talocan zugeben, woraufhin Ukali neben ihm nur fragend eine Braue hob.
Doch Zaila schüttelte lediglich den Kopf. "Ist ja jetzt auch egal. Fakt ist, diese drei haben sich die letzte Zeit über um mich gekümmert... oder ich mich auch um sie. Sie sind meine Familie".
"Deine Familie?", fragte Malaika, nicht recht sicher, was sie davon halten sollte. "Aber... ich bin doch auch noch deine Familie, oder? Ich meine-"
Zaila seufzte einmal schwer. "Malaika, hör zu. Das ist alles eine sehr schwere Situation für mich gerade. Bring uns bitte einfach zu Vater, damit wir das schnell über die Bühne bringen können. Dann können wir weitersehen, was das angeht".
Etwas niedergeschlagen ließ Malaika den Kopf hängen, bevor sie sich umdrehte, um die Gruppe weiter ins Landesinnere zu führen. "Na schön. Folgt mir", sagte sie mit Trauer in der Stimme und ging vorran.
"Hey...", schob Zaila noch nach. "Nur damit du's weißt... meine Wut und mein Hass haben sich nie gegen dich gerichtet..."
Diese Worte schienen Malaika tatsächlich wieder etwas aufzumuntern und sie schenkte ihrer großen Schwester ein leichtes Lächeln, dann gingen sie los, bereit, das Königspaar zu treffen.
Sie mussten auch nur ein paar Minuten gehen, bis sie schließlich einen größeren Hügel erreichten, auf dessen Mitte zwei recht prächtig wirkende Löwen saßen, umgeben von einigen Gefolgstieren. Zailas Eltern. Mosi und Nea.
Sie saßen mit dem Rücken zu ihnen, doch trotzdem merkte Zaila sofort, wie eine geballte Ladung Hass in ihr aufstieg, als sie ihren Vater dort oben sitzen saß. Alles in ihr schrie entweder danach, einfach umzukehren und wieder nach Hause zu laufen oder diesem Monster von einem Vater so hart eine zu veren, dass ihre Narbe nur ein Witz dagegen wäre. Doch sie versuchte sich zusammenzureißen. Vorerst zumindest...
"Mom! Dad! Sie sind hier!", rief Malaika, woraufhin sich alle Augen auf dem Hügel auf die Neuankömmlinge richteten. In jedem einzelnen Gesicht stand eine Mischung aus Freude, Schmerz, Trauer und Sorge geschrieben, doch keiner schien so wirklich zu wissen, was jetzt zu sagen sei. Insbesondere ihre Eltern schienen etwas überfordert in dieser Situation, nachdem sie ihre Tochter nach all diesen Jahren nun vor sich stehen sahen.
"Zaila... mein Kind. Du bist es wirklich", hauchte Mosi ungläubig und wollte gerade auf sie zugehen.
Doch Zaila hielt ihn mit der Pfote zurück. "Das bin ich. Und ich bin in keinster Weise erfreut, dich zu sehen", knurrte sie in aggresiven Tonfall. "Hallo, Vater..."
---
Und hier endet Part 2 an der Stelle. Ihr fragt euch warum? Weil heute ein ganz besonderer Tag ist! Es ist der Geburtstag von meinem Knuffel <3
Zailii, ich widme diese Story voll und ganz dir. Und da heute eben ein ganz besonderer Tag ist, habe ich mir für diese Story auch mal was ganz besonderes einfallen lassen. DU - ja, ganz genau DU - darfst entscheiden, wie es nun weitergehen soll. Wie Zaila reagieren soll, was sie tun soll, wie es ausgehen soll. Ich wollte hier mal an deinem Geburtstag zum ersten Mal eine Art interaktive Geschichte ausprobieren, bei der die Leser - oder in diesem Fall du als das Geburtstagskind - entscheidne darfst, wie die Geschichte enden soll und ich schreibe es dann nach deinen Wünschen/Vorgaben x3
Ich hoffe im Übrigen, dass ich bis hierhin alles zu deiner Zufriedenheit gut getroffen und eingefangen habe und nichts in deinem OC Lore durcheinander gebracht habe OwO
Ich hinterlasse dir hie rnoch ein paar Randnotizen von mir, die ich noch vorhabe, dann in den letzten Teil mit einzubringen und wo du wie gesagt entscheiden darfst, wie die jeweiligen Situationen ausgehen sollen x3
- Erstes Gespräch mit Mosi und Nea: Wie soll Zaila weiter reagieren? Soll sie feindselig bleiben oder sich beschwichtigen lassen? Ist sie zu beiden Elternteilen so oder nur zu Mosi? Sollen Malaika und Shujaa eingreifen? Soll Zaila vielleicht sogar überreagieren und Gewalt anwenden?
- Gemeinsames Abendessen: Wird Zaila hier weiterhin feindselig gestimmt oder friedseliger sein, quasi ihrem Vater eine Chance geben? Wie sollen Mosi und Nea auf Zailas neue Familie reagieren? Wird das Abendessen im Frieden oder im Streit enden?
- Übernachtung im Westlichen Hochland: Wünschst du dir etwas bestimmtes, was hier ieren soll? Das kann gut oder schlecht sein. Sollte es schlecht sein, so werde ich dies als Grund nehmen, weshalb Zaila schnell wieder abreisen will und die Versöhnung eher so lala laufen wird.
- Abschied: Je nachdem, für was du dich bei der Übernachtungsszene entscheidest, wird der Abschied eher positiv oder eher negativ ausfallen. Soll Zaila im Frieden nach Hause gehen oder weiterhin voller Hass im Herzen? Hier könnte es vielleicht auch eine neutrale Route geben, wo es nicht ganz zur Einigung kam, die Wogen aber etwas geglättet wurden und ein zukünftiger Frieden zumindest nicht komplett ausgeschlossen wäre.
Schreib mir doch mal deine Wünsche und Ideen dazu in die Kommentare und ich werde es dann so versuchen, umzusetzen :3
Das gilt an der Stelle auch für dich, werter Talocan. Wenn du bestimmte Wünsche hast, die dein OC im letzten Part übernehmen soll, gerne her damit. Stichworte zu Szenen, die noch kommen sollen hast du ja jetzt :3
Ansonsten wünsche ich dir einen wundervollen Geburtstag, Zailii. Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Geschenk eine Freude machen x3
Hebt die Weingläser an und stoßt an auf die nächsten 21 Jahre!
Hab dich lieb x3
OCs in dieser Story:
Zaila, Malaika, Mosi und Nea von Zaila
Ukali von mir
Talocan von Talocan
Asada von Dakuma
Wakilishi ist auch noch ne schnelle Erfindung von mir lul




Comments (4)
Oooookay werte Badewanne.. und vorab im sowwy, dass ich wieder solange gebraucht habe.. x'D
Aber kommen wir mal zu deinem Feeback :3
WOW! WIRKLICH WOW!
Also I mean du weißt ja wie krass ich deine Storys immer abfeier, besonders die wo auch Ukali drinnen vorkommt, weil.. ich liebe diesen Boi einfach XD Aber.. bei dieser Story hast du nochmal alles übertroffen (auch wenn sie noch nicht zu Ende ist). Ich fand den ersten Teil von "Heimkehr" ja schon nice, aber der zweite ist noch besser als der erste UwU
Zumal du meinen geliebten Psychoheini dieses Mal auch besser getroffen hast als im ersten Teil. Meine vorherige Kritik, dass mir seine sarkastische Art einwenig fehlt hast du in dem zweiten Teil aufjedenfall viel besser umgesetzt. Besonders bei den Sprüchen die er gerissen hatte, dachte ich mir so "Ja, sowas würde von Talo kommen" Also hier schonmal große Lob an dich :3
Ansonsten..was gibt's noch. Die Szenerien waren wie immer auch einsame spitze und joa zu den Charakteren kann ich nicht sonderlich viel zu sagen, weil es ja net meine OCs sind und ich persönlich ja nicht weiß wie sie so im RP wären, etc. Aber so wie du es geschrieben hattest fand ich es aufjedenfall nice :3
Und noch zu meinen Wünschen nach denen du gefragt hattest was mit meinem OC noch ieren soll...
Also wenn Zaila dann mit ihren Parents spricht würde Talo erstmal so den stillen Beobachter spielen und sie "abscannen" wenn du verstehst was ich meine. Und Mosi dabei halt nicht aus den Augen lassen, weil er Zaila immerhin diese zwei Narben vert hat und er das net gerade geil findet
Dann ein Wunsch den ich aufjedenfall hätte, wäre eine Konfrontation zwischen Talo und Mosi.. Idk aber ich würde das abnormal feiern. I mean du weißt was für nen Hitzkopf Talo ist und wie schnell man ihn auf die Palme bringen kann. Ich sag nur RP XD Also das wäre echt mega nice, wo du das dann einbringen würdest, würde ich voll und ganz dir überlassen. Ob sie sich dabei auch an die Kehle gehen..da lasse ich dir auch freie Hand. Aber aufjedenfall nen Streit mit knurren und Co, hehe XD Damit würdest du mich schon mega zufrieden stellen :3
Und ansonsten...mmh.. bei der Übernachtung.. schwierig. Ich hätte ja gesagt, dass Talo maybe einen kleinen Teil aus seiner Kindheit erzählen könnte. Also Zaila im Vertrauen erzählen könnte, aber dann auch nicht viel. Vielleicht wie sein Verhältnis zu seinem Vater war und wie viel ihm auch die Relation zu Ukali bedeutet. Die zwo hatten ja nen paar Startschwierigkeiten XD Aber das wäre nur so nen extra dingens was nicht zwangsläufig mit rein muss. Wenn dann die Konfrontation mit Mosi :3
Joa.. sonst hab ich denke nichts mehr zu sagen. Glaub ich zumindest XD Naja außer das du halt einfach mein Lieblings Autor bist und ich der Meinung bin, dass du mit deinen Storys echt gute Bücher rausbringen würdest x3
PS: kleiner FunFact.. ich hab die ganze Zeit den Book of Boba Soundtrack gehört XD
Das freut mich so sehr, dass du es endlich gelesen hast ;-;
Deine Wünsche lassen sich mit Sicherheit irgendwie mit einbauen, ich geb mein Bestes. Hören sich jedenfalls voll cool an x3
Dein Lob ist mal wieder sau lieb von dir. Danke, Talochen *big huggy* Und es freut mich, dass ich Talo diesmal besser getroffen habe x3 Hoffentlich gefällt dir das Finale dann auch :3
HOLY SHIT
MOSES SOLL MAL WEITER SEIN WASSER TEILEN GEHEN AAAAA
Vadii das ist absolut episch?!?! qwq
Keine Ahnung wie du das gemacht hast aber die Charaktere sind auf den Punkt getroffen... :'0 :yellow_heart:
Hmmm ansich hätte ich ein paar Wünsche- weiß aber nicht ob sich das so umsetzen lässt owo" ich fange einfach mal an in Stichpunkten zu schreiben xD
Erstes Gespräch:
- Sie verstellt sich komplett im Charakter, um Infos aus Mosi und Nea heraus zu kitzeln. Zaila tut also nur so, dass sie Mosis Entschuldigung annimmt.
- Mosi ist den Quartett Mitgliedern sehr misstrauisch während Nea die 3 bis in die Fellspitzen versucht zu bemuttern
- Sie hat auf Mosi einen viel zu großen Hass. Nea ist für Zaila eine Enttäuschung, da sie sich nicht durchsetzen kann und alles tut, was Mosi ihr sagt -> Kontrolle, einer der Gründe von Zailas "Flucht"
Gemeinsames Abendessen:
- Das Abendessen sollte angespannt Enden. Nicht friedlich aber auch nicht in einer Eskalation
- Malaika und Shujaa sind anwesend, können sich aber nicht äußern, da Mosi sie "unter Kontrolle" hat und ihre Meinungen permanent blockt
Übernachtung:
- Zaila hat einen Alptraum- darin wird die uralte Geschichte vom Krieg zwischen Hyänen und Löwen wird von einem mysteriösen Geist zugeflüstert. Zaila wacht erschrocken auf, erinnert sich an Rara's Meute und will so schnell wie möglich mit dem Quartett vom Westlichen Hochland verschwinden, da sie weiß wie sehr Mosi Hyänen und Fremde verabscheut.
Abschied:
- Es gibt keinen wirklichen Abschied. Das Quartett verschwindet. Ohne Aufsicht auf Versöhnung
- Malaika bemerkt das Verschwinden und macht sich mit ihrer Garde ohne Mosis Erlaubnis auf, die vier erneut zu suchen.
Keine Ahnung, ob sich sowas umsetzen lässt. Aber irgendwie so könnte es vielleicht sein. Du, die weiteren Details usw wären dir überlassen. Du bist der 1a Autor mit dem big brain xDD
Und nochmals danke für alles qwq
Du weißt echt nicht wie gern ich dich habe c": *huggy *
AAAAH, OMS!
Du weißt gar nicht, wie viele Ideen jetzt schon in meinem Kopf durch deine Angaben rumschwirren. Ohne Witz... ich hätte nicht gedacht, dass das SO gut klappen wird xD
Das wird noch sau interessant. Oh, was hab ich schon für nen paar tolle Szenen zwischen Moses und Ukali im Kopf xD
Ich sollte öfters mit dir bei sowas zusammenarbeiten xD
Aber lange Rede, kurzer Sinn... ich bin mega happy, dass es dir bis hierhin gefallen hat und ich wohl alles soweit so gut getroffen habe. Hab dich auch unfassbar lieb, Knuffel *big huggy* x3