Hallöchen, ihr lieben Menschis da draußen! :3
Hier nochmal schnell kurz vor Schluss mein Beitrag zum #WriteEvent24 . Natürlich wird mein Text nicht mit in die Wertung zählen, ich wollte nur aus Spaß noch einen eigenen kleinen Beitrag dazu leisten. Hab mich mal an einer kleinen Gruselgeschichte versucht. Bin nicht ganz sicher, ob mir das so geglückt ist, aber ich wünsche euch trotzdem sehr viel Spaß beim Lesen! ^^
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„Hast du schon von diesem Geist gehört, der im östlichen Teil der Wälder spuken soll?“
„Ein Geist? Dein Ernst...? Du glaubst immernoch an sowas?“
„Naja, seit Kurzem häufen sich die Vermisstenfälle... Und die verschwundenen Menschen wurden alle das letzte Mal in genau diesem Teil des Waldes gesehen.“
„Und da glauben die Leute ernsthaft an einen Geist? Wäre da nicht irgendein kranker Kidnapper deutlich wahrscheinlicher?“
„Mehrere Leute sollen ihn bereits gesehen haben. Im Internet kursieren Gerüchte darüber, dass er scheinbar kein Gesicht haben soll. Deshalb stielt er die Gesichter derjenigen, die sich in sein Territorium trauen.“
„Klingt wie eine schlechte Gruselgeschichte...“
„Aber mehrere Quellen haben unabhängig voneinander bereits genau über dieselben Beobachtungen berichtet! Ich will rausfinden, was dahintersteckt. Und wer weiß, vielleicht werde ich tatsächlich einmal einen echten Geist vor die Kamera bekommen! Immerhin iert in unserer Kleinstadt ja sonst nie irgendetwas Interessantes.“
„Ich halte das für keine gute Idee. Aus so etwas macht man kein Spiel. Selbst wenn dort kein Geist ist... Was, wenn wirklich ein Irrer da herumläuft?“
„Keine Sorge, ich nehme Pfefferspray mit und bin vorsichtig! Außerdem werde ich nicht im Dunkeln gehen. Und... Natürlich steht es dir frei, mich zu begleiten, wenn du dir solche Gedanken um meine Sicherheit machst~“
„Ne Danke... Hab keine Lust auf eine solche Kamikazeaktion von einer Geisterjagd.“
„Aha, verstehe. So groß sind deine Sorgen also tatsächlich.“
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Die Blätter raschelten unter meinen Füßen, während ich mir langsam meinen Weg durch den Wald bahnte, immer wachsam, die Kamera fest in der Hand und den Finger am Auslöser. Fast wie eine Waffe. Es war ein kühler Nachmittag im Herbst und es sah nach Regen aus. Der Himmel war völlig zugezogen und eine dicke Wolkendecke hielt die Sonnenstrahlen davon ab, mir den Weg heller zu erleuchten. Als wäre ich so nicht schon nervös genug... Zugegeben, ich war eigentlich echt nicht so mutig, wie ich es meinem Kumpel Nilo vorhin weißmachen wollte. Am liebsten würde ich mich auf der Stelle umdrehen und zurücklaufen, zwischen die schützenden Häreihen des Wohngebiets. Aber mein dämliches Ego hielt mich davon ab. Ich wollte diese Bilder! Schon seit Jahren führte ich im Internet einen Blog, der sich mit Fakten über reale, übernatürliche Phänomene beschäftigte. Doch die Infos, die ich dort postete, hatte ich immer selbst aus dem Internet zusammengesammelt... Persönlich hatte ich noch nie irgendeine Art von außergewöhnlichem Erlebnis. Aber vielleicht, ganz vielleicht, würde sich das heute ändern.
Trotz meiner Entschlossenheit war ich angespannt, wie eine Feder. Ich fühlte mich wie ein Kaninchen, welches geradewegs in die Höhle des Wolfs hoppelte. Jedes Knacken im Unterholz, jeder Vogel der aufflog, ließ mich zusammenfahren. Und als plötzlich jemand hinter mir meinen Namen rief, schrie ich sofort auf, wirbelte herum und drückte auf den Kameraauslöser, noch bevor ich den Klang der Stimme als bekannt registriert hatte. Die linke Hand griff bereits in meine Jackentasche, um das Pfefferspray hervorzuziehen, da erkannte ich Nilos erschrockenes Gesicht. Abwehrend hob mein Kumpel die Arme.
„Ganz ruhig, Laura! Alles gut, ich bin‘s doch nur!“ Ein Grinsen erschien auf seinem sommersprossigen Gesicht. „Bist wohl doch nicht so tough, wie du vorhin meintest, was?“
Ich verzog etwas gedemütigt das Gesicht.
„Tze... Warum schleichst du dich auch so an? Ich hab dich echt nicht kommen hören... Und warum bist du überhaupt hier? Ich dachte, du hast keine Lust auf Geisterjagd?“, wollte ich wissen und hob die Brauen. Nilo kratzte sich am Kopf.
„Naja, ich hab mir eben Sorgen um dich gemacht... Der Gedanke daran, dass du hier völlig allein herumläufst, hat mich irgendwie nervös gemacht.“
Seine offensichtliche Verlegenheit brachte mich zum Schmunzeln.
„Ach? Ist das so?“, neckte ich ihn und schüttelte meine Arme aus, um die Anspannung in ihnen zu vertreiben. Dabei war ich ganz ehrlich froh darüber, dass er hier war... Seine Gesellschaft beruhigte mich und ließ mich weniger unsicher fühlen. Auf meinen Kommentar hin rollte Nilo jetzt jedoch mit den Augen.
„Hör doch auf...“, brummte er. „Du weißt ganz genau, dass du jemanden brauchst, der auf dich auft.“
Ich schnaubte. „Und dieser Jemand willst du also sein, ja?“ Mit einem leichten Lachen setzte ich mich langsam wieder in Bewegung.
„Ich kann auch wieder gehen“, meinte Nilo beleidigt, folgte mir jedoch. „Hast du eigentlich schon irgendwas gesehen?“
Ich seufzte und schüttelte den Kopf, den Blick wieder geradeaus gerichtet.
„Nope. Gar nichts.“ Wobei ich mir nicht ganz sicher war, ob das jetzt nun eher etwas Gutes oder etwas Schlechtes sein sollte. „Das Einzige, was ich bisher eingefangen habe, ist dein dummes Gesicht, als wir uns eben gegenseitig erschreckt haben.“ Ich grinste, als ich erneut stehen blieb, um den Speicher meiner Kamera aufzurufen. Ich hatte direkt auf den Auslöser gedrückt, nachdem ich mich zu ihm umgedreht hatte. Wenn das Bild nicht zu verschwommen war, sollte man seinen verschreckten Gesichtsausdruck darauf gut erkennen können. Doch als ich das letzte Foto aufrief, erstarrte ich plötzlich. Für einen Moment glaubte ich tatsächlich, die Fotografie wäre zu verschwommen, um Nilos Mimik darauf erkennen zu können, doch dann erkannte ich meinen Irrtum. Sein Körper und der Hintergrund schienen nur leicht verwackelt, das Einzige, was völlig verwischt aussah, war sein Gesicht. So als hätte es jemand digital bearbeitet. Aber wie sollte das bitte möglich sein? Mein Puls beschleunigte sich und ich spürte, wie mir heiß und kalt gleichzeitig wurde. Meine Hände bebten.
„Nilo...? Irgendetwas stimmt hier nicht...“ Meine Stimme zitterte. Nilo antwortete nicht. Ich drehte mich zu ihm um. „Ni-“ Ich erstarrte ein weiteres Mal, fühlte mich so, als hätte eine kalte, unsichtbare Hand irgendetwas tief in meinem Inneren gegriffen und würde es nun festhalten.
Der Nilo, der mir jetzt direkt gegenüberstand, sah so aus, wie auf dem Foto. Statt seinem Gesicht war bloß eine verschwimmende, hautfarbene Masse zu sehen. Ich glaubte, mein Herz würde stehen bleiben. Im Kopf versuchte ich mir immer wieder einzureden, dass das hier nicht real war, nicht real sein konnte. Doch da setzte sich die Kreatur, die Nilo war, aber irgendwie auch nicht Nilo war, plötzlich in Bewegung. Ich wusste nicht, was genau ich tun wollte. Meine Kamera ein weiteres Mal heben, das Pfefferspray aus meiner Tasche holen, davonlaufen? Vielleicht auch alles gleichzeitig...?
Ich bekam keine Möglichkeit dazu. Die nächsten Augenblicke vergingen in rasender Geschwindigkeit. Plötzlich lag ich mit dem Rücken auf dem Boden, die Luft vollständig aus meinen Lungen gepresst. An den Fall konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Ich schnappte nach Luft, wollte schreien, doch bevor ich auch nur irgendeinen Laut von mir geben konnte, presste sich eine eisige Hand auf meine Lippen.
Schwer und kalt lag das gesichtslose Etwas auf meinem Körper. Langsam neigte sich sein Kopf, die verschwommene Masse kam immer näher auf mich zu und dann... Ein Ziehen. Eine Art Sog, der an meiner Haut zerrte. Mein Blick verschwamm, meine Sicht wurde zunehmend undeutlicher. Das Bedürfnis, zu schreien und nach Luft zu schnappen, verschwand.
Es gab keinen Mund mehr, der schreien, oder nach Luft schnappen konnte. Es gab keine Augen mehr, die sich panisch aufreißen ließen. Nur noch eine verschwimmende, hautfarbene Masse.
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