<img src="https://sb.scorecardresearch.com/p?c1=2&amp;c2=22489583&amp;cv=3.6.0&amp;cj=1">

Me, myself and I (TW: Gewalt, Waffen, Psychiatrie)

Author's Avatar
4
4

"Regeln sind Regeln", meinte die große, schlanke Frau.

Sie trug einen engen Rock und eine strahlend weiße Bluse, darüber eine Anzugsjacke. Sie setzte ihr Brille auf und blickte runter auf das Blatt Papier.

"Und Sie, junger Mann, können sich offensichtlich nicht daran halten."

Ich nickte nur. Sie hatte einen strengen Blick.

Hey. Mein Name ist Luke. Ich gehe zur Highschool.

Im Prinzip gerate ich oft in Schwierigkeiten, weiß allerdings nicht wieso. Anscheinend bin ich immer zur falschen Zeit am falschen Ort.

Und immer wird mir die Schuld daran gegeben.

Mir.

Ich bin eine introvertierte Leseratte. Warum verstanden es die Leute nicht, dass ich nur mein Leben in Ruhe leben wollte?

Letztens sollte ich jemandem beim Aufräumen helfen (eine Bestrafung für das Vorletzte mal...), bis ich das Gefühl hatte, dass etwas nicht stimmte (wie so oft...). Wieder mal ging ich diesem Gefühl nach.

Und kein Scheiß. In dem einen Schrank fand ich eine Pistole!

Der Typ mit dem ich dienst hatte, hat natürlich nur gesehen wie ich sie in der Hand halte und ist panisch weggerannt.

Dann kam ein Lehrer und hat sie mir weggenommen. Jetzt musste ich vor die Schulleitung.

Und hier saß ich. Vor der ordentlich (zu ordentlich für meinen Geschmack) gekleideten Dame die mich streng ansah. In mir wüllte ein Sturm. Auch sie dachte ersthaft ich hätte eine Waffe in die Schule geschmuggelt. Und ich konnte es nicht wiederlegend beweisen.

Meine Geschichte hatte sie mir nicht abgenommen ("Warum sollte in einem Schrank so mir nichts, dir nichts eine Waffe liegen? Das ist doch kompletter Blödsinn!") und das hieß wohl ich würde eine weitere Strafarbeit erhalten.

Zu meinem Erstaunen war das aber nicht der Fall. Sie schickte mich nach dem Gespräch raus auf den Flur. Dort sollte ich mich auf einen der Stühle stetzen und warten.

Was jetzt? Hoffentlich wurde ich nicht der Polizei oder so überlassen. Meine Mutti würde ausrasten...

Tatsächlich kam aber ein kleiner, dickerer Mann auf den Flur geschlendert. Er wirkte entspannt und zwinkerte mir aufmunternd zu, bevor er in dem Büro verschwand.

Verdutzt schaute ich im hinterher. Er kam mir so bekannt vor...

Nach ca einer halben Stunde wurde ich wieder hineingebeten, nur um mir mitzuteilen, dass ich eine Nacht hier in der Schule verbringen sollte. In meinem Kopf sponnen sich Fäden. Warum zur Hölle?

'Die Schule ist kein Ort zum schlafen.' Das hatten schon viele Lehrer gesagt. Aber da ich nicht mehr ärger wollte, stimmte ich zu.

Der Mann würde wohl Nachwächter spielen (warum auch immer).

Ich legte mich in eines der Betten im Krankenzimmer. Dann legte kch ein Buch neben mich und schaute mich um. Stille. Schon irgendwie unheimlich oder?

Da ich nicht schlafen konnte, las ich das Buch....

Hey. Mein Name ist Lux. Ich gehe zur Highschool.

Im Prinzip verursache ich gerne Schwierigkeiten, werde aber glücklicherweise nie geschnappt.

Nie wird mir die Schuld gegeben, immer sind es andere.

Nicht mir.

Obwohl ich mit meiner extrovertierten Art vesuche alle auf die Palme zu bringen. Warum schenkte mir niemand die Aufmerksamkeit, die ich verdient hatte?

Letztens kam mir eine geniale Idee. Ich würde eine Waffe, eine Pistole in die Schule schmuggeln. Was würde mehr Aufmerksamkeit erregen?

Ich legte sie in einen Schrank in einem Klassenzimmer. Das würde sicher die Aufmerksamkeit von den Lehrern erregen! Dann würde Panik ausbrechen.

Mein Plan schien perfekt zu sein.

Meine Augen wurden schwer. Ohne richtig zu verstehen was gerade iert war schlief ich ein.

Gemurmel im Hintergrund. Ein regelmäßiges Piepen. Unter mir war es Kalt. Und... Ich war nackt. Aber über mir lag eine dünne Decke. Ich fühlte den Stoff, der an meiner Haut rieb. Wie eine Art Rettungsdecke... Ich schug meine Augen leicht auf. Grelles Licht.

Schnell schloss ich sie wieder. Ich versuchte mich zu bewegen. Funktionierte nicht wirklich. Um meine Handgelenke schien sich eine Art Draht zu befinden. Außerdem schmerzten meinen Hände und Arme. Als wären sie mit Nadeln überseht. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und öffnete wieder meine Augen. Meine Arme... Waren tatsächlich mit Nadeln überseht!

Das Piepen wurde schnelle, sowie meine Atmung. Das war ein Traum.

"Doktor Linx, er ist wach." Eine weibliche Stimme.

"Gut. Ich werde mit ihm Sprechen." Eine vertraute männliche Stimme.

Ich sah wie eine kleine, ründliche Silhouette eines Menschen näherte sich mir. Der freundliche Mann von gestern.

"Hey Luke." Er lächelte mich an.

"Zuerst, du brauchst keine Angst zu haben. Wir werden dir helfen."

Ich schluckte schwer. Mir helfen? Ich war noch nur ein ganz normaler Mensch...

"Mein Name ist Doktor Linx. Sag mir bitte was gestern geschehen ist."

Na toll. Das hätte er mich auch gestern im Sekretatiat fragen können. Er setzte sich auf einen Stuhl und sah mich erwartungsvoll an.

"Bitte binden Sie mich los..." Meine Stimme klang hohl und dumpf.

"Tut mir Leid. Das geht nicht Luke." Sein lächeln kam mir zunehmend gruselig vor. Das Gerät piepte schneller.

"Du brauchst dich nicht aufzuregen, Luke. Wie gesagt, wir wollen dir helfen. Also sag mir was gestern geschehen ist." Ein wenig aufdringlich klang er schon... Letztendlich erzählte ich ihm was iert war. Dass ich die Waffe nur gefunden hatte und sie abgeben hatte wollen, aber der andere sofort in Panik geraten war. Vielleicht würde mich danach laufen lassen...

"Was ist vor deiner Strafe iert?", fragte Doktor Linx mich.

Ich hatte Unterricht gehabt. Was für wine doofe Frage war das??

Ich sagte es ihm. Er nickte noch.

"Und was ist davor iert?"

"Ich war zuhause... Habe Frühstück gemacht und..."

"Ja?"

Erlich gesagt konnte ich mich an nichts erinnern was vor der 1. Stunde Unterricht iert war. Ich war einfach in der Schule gewesen. Das Gerät piepte wieder schneller.

"Du kannst dich nicht erinnern oder?", fragte er mich wieder.

"Ja.", gab ich zu.

Was würde jetzt geschehen?

"Doktor Linx, Frau Doktor Theo ist da.", meinte die weibliche Stimme wieder.

"Sehr gut." Doktor Linx blickte auf.

Eine schlanke, große Frau im Arztkittel kam auf Doktor Linx zu und gab ihm einen Handdruck.

"Wie ich sehe haben sie die Behandlung noch nicht gestartet."

"Nein Frau Doktor Theo, wir wollten auf Sie warten."

Diese Frau kam mir so bekannt vor. Doch woher...?

Ich hörte ein Rasiergerät Summen. Die beiden Ärzte standen jetzt über mich gebeugt. Ich hatte mich an das Licht gewöhnt und starrte sie an. Dann drehte ich meinen Kopf zu der Schwester, die mit dem Rasierer auf mich zu kam.

"Was... Was machen Sie da...?!" Meine Stimme klang ängstlicher, als sie hätte klingen sollen..

"Wir müssen an deinen Kopf, Luke.", erwiderte Doktor Linx freundlich.

"Wie an meinen Kopf?!" Ich wand mich und zog meinen Kopf so gut es ging weg, als die Schwester meine Haare abrasieren wollte.

"Er zappelt zu sehr,. Doktor Linx. Darf ich im ein Beruhigungsmittel verabreichen?", wandte sie sich zu Doktor Linx.

Dieser erwiderte: "Luke das ist deine Entscheidung. Entweder du hälst jetzt Still, wenn die Schwester dir die Haare macht oder wir müssen dich mit einem Mittel beruhigen. Abgeschnitten werden sie so oder so."

Ich wusste nicht was ich machen sollte. Sein Unterton war iv aggressiv geworden. Ein Ton der mich davon anhielt irgendwelche Dummheiten zu machen. Also blieb ich still. Und ließt mir meinen Kopf kahl scheren. Und jetzt?

Die Schwester holte Materialien in den Raum. Ich sah Skapelle, Zangen, Klammern, noch mehr Nadeln und eine ganze Menge mehr. Und ich verstandt. Das wollten sie mit mir machen. In meinem Kopf... Mir wurde schlecht. Und plötzlich war ich nicht mehr da.

Ich wachte auf. Ich lag in einem Krankenhausbett. Ach ja. Da war ja was gewesen. Und dabei hatte ich so einen coolen Traum gehabt. Ich war auf einer Metallliege aufgewacht. Eine Schwester (nehme ich an) hatte Werkzeuge für eine Operation hereingeschafft. Dort war auch ein ründlicher, kleiner Mann in weißem Kittel und eine Frau Doktor Theo gewesen. Sie hatten mit meinem Kopf spielen wollen, doch ich hatte mich befreit und sie alle platt machen wollen.

Leider hatte ich nur die Schwester erwischt. Frau Doktor Theo und der andere waren abgehauen. Zu schade auch. Hätte ich nicht noch länger träumen können?

Ich stand auf. Bald war es Zeit fürs Frühstück. Ich zog mich schnell an, öffnete vorsichtig die Tür und schaute auf den Flur heraus. Keiner da. Gut so.

Mit flinken Füßen schlich ich mich in Richtung Küche. Fast hatte ich es hinein geschafft. Wenn da nicht Frau Doktor Theo gewesen wäre...

"Lux, stellst du schon wieder etwas an?", meinte sie zu mir.

Ich drehte mich zu ihr um. Diese Frau war zum Kotzen. Nie hatte mich jemand erwischt, bis sie aufgetaucht war. Immer hatte ich anstellen können was ich wollte. Jetzt nicht mehr.

"Komm Lux, ich begleite dich wieder auf dein Zimmer, Frühstück gint es erst in einer Stunde." Ich widersprach nicht und ging mit. Würde eh nichts bringen.

Im Zimmer setzte ich mich wieder auf mein Bett.

"Wie geht es dir heute Lux." Normal halt. Ich verstand noch immer nicht warum sie mich hierher gebracht hatte. Ich war nicht verrück oder litt an Depressionen, so wie manch anderer hier. Ich war ein ganz normaler Mensch.

Deshalb sagte ich: "Wie immer. Sie halten mich hier gefangen und ich weiß nicht warum. Klar, ich spiele gern ein paar Streiche, aber das ist kein Grund hier zu sein."

Sie seufzte. Doktor Linx hat zugestimmt ihn hier her zu bringen. Er möchte dich gern kennen lernen Lux, und Luke ebenso."

Sie klang so, als würde sie einem Kind etwas erklären, dass immer fragte warum die Welt so sei wie sie ist. Ich schnaufte nur.

"Ich kenne niemanden von denen. Sie können mich auch bei mir zuhause besuchen", brummte ich genervt. "Dazu muss ich nicht hier verschimmeln."

Frau Doktor Theo lächelte nur. "Ich werde beiden helfen dich kennen zu lernen. Und komm, jetzt kannst du frühstücken gehen."

•────•──────────•────•

#weeklyprompt Nr.4

Me, myself and I (TW: Gewalt, Waffen, Psychiatrie)-

•────•──────────•────•

Likes (4)
Comments (4)

Likes (4)

Like 4

Comments (4)

    Community background image
    community logo

    Into Hobbyautoren? the community.

    Get Amino

    Into Hobbyautoren? the community.

    Get App