Das leichte schaukeln des Schiffes stimmte sie fast schon in eine Art Trance. Das sanfte Rauschen des Meeres war wie Musik in ihren Ohren, als sie am Steuerrad stand und vor sich in die dicke Suppe an Nebel schaute. Die Hohesee war heute wohl mal gnädig zu ihr und dem blauen Seedrachen.
Ihr Schiff.
Die Erhöhung auf der das Steuerrad stand, ließ ihr die Möglichkeit auf das Deck des Schiffes zu blicken. Etwas nostalgisch lehnte sie sich über das Steuer und grinste etwas. Nach langer Zeit hatte sie es endlich geschafft. Oder wieder geschafft? Wenn ihr Vater sie nur sehen könnte. Kapitänin eines eigenen Schiffes. Der Gedanke an ihre Familie ließ ein dunklen Schatten über ihr Gesicht gleiten. Flux seuftze leise und schloss etwas die Augen, um sich nochmals zu sammeln. Sie war nun verantwortlich über dieses Schiff, deshalb durfte sie niemals schwächeln. Das war etwas was sie sich von ihrem Vater abgeschaut hatte.
Eine nasse Nase stupste sie von der Seite an. Ein warmer Luftstoß durchfuhr ihre kurzen blauen Haare.
"Na meine Große? Spürst du schon eine gute Insel, die wir besiedeln können?"
Fragte sie und drehte sich zu dem großen, blauen, schuppigen Kopf des Drachenshrimps. Der ovale Kopf des geschuppten Tieres war in etwa so groß wie ihr gesamter Oberkörper und der gepanzerte Rücken konnte sie mit Leichtigkeit tragen. Sowohl an Land, als auch im Meer. Wobei sie mit Wasser keinerlei Probleme hatte.
Da Flux ein Wassermensch war, konnte sie auch Unterwasser atmen. Das drückte sich lediglich auf ihr äußeres Erscheinungsbild aus. Ihre Haut war in einem sanften Blautton, der in etwa der Farbe gleich, wie der klare Himmel an einem Frühlingsmorgen. Zudem schien die Haut ein wenig zu glänzen, wenn die Sonne darauf schien. Als wäre sie von einer leichten Wasserschicht überzogen. So fühlte sich ihre Haut auch an. Leicht rutschig, aber nicht klebrig, wie von Wasserschnecken. Ihre kurze, wilde Haarpracht glich der Farbe von einem dunkel blaue. In einem ähnlichen Blauton waren auch ihre Augen. Dank ihrer Abstammung, konnte sie sogar kleiner Wassermassen befehligen und es etwas zu ihrem eigenen Vorteil nutzen, wenn es um Schiffskämpfe ging.
Leider konnte sie nicht gerade behaupten, dass sie, trotz ihres Rufes, verschont blieb von Piraten Überfällen. Wie sie im Laufe der Monte in diesen Gewässern festgestellt hatte, gab es eine große Gruppe an Piraten, welche fast schon organisiert schien. Sie nannten sich wohl "das schwarze Auge". Ein ziemlich seltsamer Name. Nichtsdestotrotz war der Kapitän ein ziemlich gefährlicher Mann. Seine Crew hatte ihr schon das eine oder andere Mal den Kampf angesagt. Jedoch hatte er bisher ziemliche Verluste hinnehmen dürfen. Erst vor kurzem hatte er seine engste Freundin Aura zurück gelassen. Flux war kein Unmensch und hatte sie aus dem Wasser gezogen. Daher erfuhr sie auch, dass der Kapitän wohl nicht immer so war, jedoch nicht ruhen wird, bis er das hatte was er wollte.
Was auch immer das war. Da sie seit geraumer Zeit zwei weitere Schiffe unter ihrer Flagge besaß, hatte ihr neuster Verbündete, ein Halbriese namens Alvrock, die Idee angesprochen sich einen Hauptstützpunkt aufzubauen. Sie hatte schon seit längem einen ähnlichen Gedanken gefasst. Einen Stützpunkt würde ihr in geraumer Zukunft nur Vorteile bescheren, so nahm sie zumindest an. Daher hatte sie sich mit einer kleineren Truppe auf ihrem Hauptschiff versammelt und erkundeten nun die abgelegenen Inseln nahe des Kontinents. Die Ersten, auf welcher sie bereits waren, waren ziemlich feindlich gesinnt, daher war sie schon etwas niedergeschlagen. Aufgeben stand jedoch nicht zur Verfügung.
Wer wäre ich denn, wenn ich jetzt schon aufgebe? Ich bin Flux Upa! Der blaue Wasserdrache.
Den Namen hatte sie sich zurecht erarbeitet. Es war sei jeher bekannt, dass Drachen nicht leicht unter zu kriegen waren, also auch sie nicht.
Allmählich wurde es heller und nach und nach brach das Licht den dichte Nebel. Ihr Blick fiel auf eine relativ große Insel mit dichtem Wald im Landesinnere. Sie schien friedlich vor ihr zu liegen, lediglich einige Vögel flogen hoch über der Insel und waren nicht mehr als Silhouetten zu erkennen. Mit der Zeit wurde es auf dem Schiff belebter und der Rest ihres Trupps wurde wach. Sie hatte sich engste Verbündete ausgesucht. Die Mitglieder dieser Truppen waren bereits länger in ihrer Crew vertreten und hatten sich als zuverlässige Mitgleider entpuppt. Die Gruppe bestand aus drei Männern, welche unterschiedlicher nicht sein konnten.
Einer dieser war ein fast zwei Meter großer humanoider Löwe, welcher viel mit Pilzen herum experimentierte und deswegen einige davon aus seinem Fell wachsen hatte. Zudem war sein stetiger Begleiter ein kleiner Gottesanbeter namens Jimmy. Sein eigener Name war Dandelion, was ein ziemlich ender Name war. Er war ein gelernter Mann, welcher sich mit viel Liebe und Hingabe mit der Pflanzenwelt auseinandersetzte. Vor etwas mehr als einem Jahr, es war abends gewesen, hatte er sich der Crew angeschlossen. Er hatte offenbar durch ein Versuch mit einigen Pilzen, etwas berauschendes eingeatmet und wäre wohl an jenem Tag ertrunken, hätte Bubbles, Flux Drachenshrimp, ihn nicht vor dem ertrinken getrettet. Seit jeher segelte er mit der Crew mit. Bei dem Gedanken an ihn, musste Flux selbst ein wenig schmunzeln. Er war ein ziemlich witziger Zeitgenosse und sehr treuer Verbündete.
Die zwei anderen Mitglieder ihres Erkundungstrupps, waren Meereswesen. Sie besaßen mehr Fischmerkmale, wie Schwimmhäute und Kämmen. Aber auch Kiemen an ihren Hälsern verrieten ihr die Zugehörigkeit dieser Fischvölker. Dieses Vlok erinnerte sie stark an die Crew ihres Vaters. Schmerzlich dachte sie an ihn und ihre beste Freundin Pitu zurück. Sie war die erste und einzige Freundin, die Flux damals hatte. Sie war auch von diesem Meeresvolk. Jedenfalls waren die beiden Männer unterschiedlicher den je. Der Eine war ein Priester der Dämmerung und gut bewandert mit dem Schatten und dem Licht. Sein Name war Athyn. Er war noch aus der Zeit des alten Kapitänen, jedoch war er einer der wenigen dem sie vertraute. Der Andere war ein dauerhaft betrunkener Schläger, welcher jeden, der ihm nicht in den Kram te, eine mit seiner Kürbisflasche, auf den Schädel gab. Flux wusste selbst nicht wie er auf das Schiff gelangen konnte, jedoch hatte er sich recht schnell der Crew angeschlossen und war seither nicht mehr wegzudenken. Sein Name war Dhovnos, jedoch nannte ihn jeder bloß Dho. Was für Flux auch vollkommen in Ordnung war.
Allmählich kehrte Leben ins Schiff und ihre Crew machte sich daran das Ankern vorzubereiten, damit sie sich mit ihrer kleinen Truppe auf einem Beiboot an die Insel zu gelangen. Da der Strand an dieser Seite zu flach war, konnten sie nicht vor der Küste ankern. Da würde ihr Schiff nur stecken bleiben und sie würden nicht mehr wegkommen. Zumindest nicht so schnell. Daher ruderten sie nun mit dem Beiboot in Richtung der Küste. Naja eher ihre Begleiter ruderten. Je näher sie der Insel kam, desto eindeutiger war es für Flux:
Sie waren nicht alleine!
Jedoch war sie auch nicht alleine. Ihr Blick fiehl auf die Gruppe und musste etwas schmunzeln. Während Athyn und Dandelion ruderten, hing Dho über den Rand des Bootes und betrank sich erneut.
Ein kleiner Ruck ging durch das Beiboot, als sie am Strand ankamen. Sofort stieg sie und die beiden Rudermänner aus dem Boot und zog es an Land. "Dho wärst du bitte so freundlich und schiebst dein Hintern aus dem Boot?" erklang die leicht genervte Stimme des Priesters und verschränkte die Arme leicht vor der Brust. Derweil hatte sich der Löwe die steile Klippe und den sich dort befindlichen Waldrand angeschaut. Er blickte etwas nachdenklich und rieb sich gedankenverloren durch sein Kinnbart.
"Ich glaube wir sind nicht alleine meine Freunde"
"Wem sagst du das? Dieser Ort schreit nahezu von böser Energie"
erwiederte Athyn und blickte sich nun aufmerksamer in der Umgebung um.
"Wieso die Aufregung wir sind doch keine Anfänger mehr. Macht euch nicht gleich ins Hemd"
Winkte Dho lediglich ab und nahm einen letzten kräftigen Schluck aus der Flasche.
Flux hatte sich darum gekümmert das kleine Boot etwas zu verstecken. Das tat sie, indem sie begann mit ihrer Geige ein Lied zu spielen. Während die Musik erklang, erschienen magische Fäden, welche sich allmählich um das Gefährt wob. Eine magische Schichte sponn sich um das Boot bis es von der Magie komplett umschlungen war. Als sie ihren Zauber beendete, war es verschwunden und man komnte es nur noch erkennen, wenn man genau hinsah. Sie war zufrieden mit ihrer Arbeit, entdeckte dabei am Boden, nahe des Wassers Spuren. Sie musterte sie. Es waren keine Spuren von ihren Leuten, so viel stand fest. Einen Moment hielt sie inne und ging im Kopf, die ihr geläufigsten Kreaturen durch, welche an Küstenregionen lebten. Jedoch war die Anzahl zu groß an Kreaturen die ihr in den Sinn kamen. Zudem könnten es auch andere Gestalten sein, die sie noch nicht gesehen hatte.
"Wir sollten aufen hier sind offenbar- Leute? Wo seid ihr?"
Als Flux sich umdrehte um ihre Entdeckung ihrer restlichen Gruppe mitteilen zu können, stellte sie fest, dass ihre Leute weg waren.
"Ach versenk mich doch"
Sie seuftze etwas. Bevor Flux sich groß umschauen konnte, hörte sie schon ein lautes Geräusch, welches nur darauf hindeuten konnte, dass ihre Kameraden offenbar in den Wald gegangen waren. Leise seuftze sie und machte ein paar Schritte zurück und peilte mit ihrem Geigenbogen einen Fleck inmitten der Bäume an. Sie spielte einen kurzen Laut auf der Geige. Mit dem nun leuchtenden Bogen zeichnete sie eine leuchtende Türe und rannte dann hindurch. Ein kurzer Ruck ging durch ihren Körper und landete dann ein paar Meter im Wald. Sie hörte das Geräusch von schmerzhafte Aufschreie. Lange zum Durchatmen blieb nicht, sofort rannte sie auf die Rufe zu.
Flux kam an den Rand einer Lichtung an und erblickte die kleine Truppe dort stehen. Sie sahen etwas mitgenommen aus, deutlich besser, als diese Kreaturen. Ihr fiel nun die Leichen am Boden auf. Es waren Tatsache Wasserkreaturen gewesen. Sie hatte fischartige Gesichter mit breiten Fischkämme, welche an ihren Kiefern herauswuchsen. Bewaffnet waren sie mit improvisierten Sperren und Dreizäcken. Zudem hatten sie Rüstungen aus verschiedenfarbige Korallen, welche ein Symbol einer Fischgottheit besaß. Sie hatte zu diesen Kreaturen bisher noch nichts gehört. Aber scheinbar waren diese erstmal Geschichte.
Nun konnten sie sich auf dieser Lichtung genauer umsehen. Es war eine ziemlich gorße Lichtung, auf welcher es offenbar einst mal eine Zivilisation gab. Das Holz und die Überreste an Steinhaufen und vage erkennbaren Wegen deuteten darauf. Zudem stand auf dem Hauptplatz eine riesige Statue zweier Drachen. Genauer eines Leviathanes und eines Drachens. Sie schienen einen Pakt oder ähnliches geschlossen zu haben. Jedoch war die Statue in einem miserablen Zustand. Abgesehen von der Verwitterung, besaß sie Spuren von großen Kratzspuren und leicht schwarzen Spuren, welche auf einen Blitzeinschlag vermuten ließ. Einen Moment überlegte sie. Diese Statue kam ihr bekannt vor, sie hatte vor kurzem eine Abenteuerergruppe übergesetzt, welche von einem Pakt von einem Drachen und eines Leviathanes erzählten. Die beiden Drachen hatten wohl gemeinsam vor Jahrhunderten von Jahren einen Pakt geschlossen und gemeinsam diese Inseln geformt, um dort ihre Anhänger unterzubringen. Jedoch hatte der grüne Drache sich offenbar nicht an diese Vereinbarung gehalten. Weshalb es später zu einem großen Krieg zwischen den Beiden führte. Legenden besagten, dass der Leviathan gefangen war in ein magisches Gefängnis und noch immer seine Rache plante.
Während sich Flux ein wenig umschaute und in Gedanken schwelgte, verarztete sich der Rest des Suchtrupps. Doch lange zum Durchatmen blieb nicht. Denn am Horizont hatte sich in ihrer Zeit auf der Lichtung ein Gewitter schnell zusammengebraut. Unnatürlich schnell schien es auf den Platz zu zukriechen. Eine heftige Regenfront wurde von einem lauten Blitz eingeleitet. In Windeseile waren sie komplett durchnässt. Den wenigsten machte diese Tatsache sonderlich viel aus, da ein Viertel der Gruppe aus Wasservölkern bestand. Lediglich der Löwe schien davon wirklich betroffen zu werden. Zumindest körperlich.
"Oh dabei hab ich mich doch erst vor vier Wochen gewaschen... Naja dann wieder eben mal wieder Fellpflege gemacht"
Gab er etwas niedergeschlagen zu, schien jedoch den Regenschauer nutzen zu wollen, um sich etwas zu waschen. Flux blickte aufmerksam in den Himmel. Irgendwas sagte ihr, dass sie beobachtet wurden...
Eine dunkle, große Gestalt bewegte sich ziemlich schnell durch die Gewitterwolken. Flux konnte immer wieder die vagen Formen erkennen, wie es sich durch die Luft bewegte. Sie erkannte deutlich die Bewegungsabläufe und Art des Fliegens. "Ein Drache" hauchte sie mehr zu sich, was ihre beiden Kameraden offenbar dennoch gehört hatten. Entweder das oder sie hatten ES auch bemerkte. Das laute Donnergrollen bebte in ihren Ohren und helle Blitze zuckten über den Himmel. Das grelle aufleuchten des Blitzes zeichnete die Form des Drachens vage ab, man konnte erkennen, dass er sich zu näher schien und landete schwerfällig in wenigen Meter vor der Gruppe. Dandelion, welcher sich seinen Waffen entledigt hatten, um sein Fell durch das Regenwasser zu waschen, sprang erschrocken in einen der Gebüsche. Dabei versuchte er hastig seine Ausrüstung wieder zu erlangen. Dho und Athyn begaben sich sofort in eine Kampfhaltung, während Flux interessiert den jungen Drachen anschaute. In über 30 Jahren hatte sie schon einige Kontakte mit diese Wesen gehabt, dass sie allmählich erkannte, welche Stärken sie hatte und wann sie gefährlich wurden. Auch wenn sie bislange noch keinem Bronzedrachen begegner war. Sie war noch nicht so groß, also musste sie noch ein junger Drache sein. Sie schätze sie anhand ihrer Größe vermutlich auf unter hundert Jahre. Nichtsdestotrotz war sie ein Drachen und wenn man sie auf ihrer Seite haben wollte, musste man sich freundlich zeigen. Also verneigte sich Flux leicht vor ihr.
"Was macht ihr hier auf meiner Insel?"
Es war eindeutig eine junge weibliche Stimme. Sie klang jedoch kein bisschen verärgert, mehr neugierig und durchaus, was man fast schon als freundlich bezeichnen konnte.
"Schönheit unter den Drachen, wir-"
"Halt halt, das ist viel zu förmlich. Sag einfach Ryoko zu mir! Wenn man mich so anspricht fühle ich mich ja alt"
Stoppte der Drache sie schnell, bevor Flux weiter sprechen konnte.
"Natürlich Ryoko. Man nennt mich Flux Upa, auch bekannt unter den Seeleuten unter dem Beinamen: der blaue Wasserdrache. Jedenfalls sind meine Freund und ich hier keine bösen Seeleute. Wir suchen nach einem Ort, anwelchem wir uns niederlassen können. Ein Hauptzentrum wenn du es so willst. Ich würde gerne einen Ort schaffen, an dem Neutralität herrschen soll und jeder dieselben Rechte besitzt. Selbst Könige und andere Adelige sollen hier friedlich aufeinandertreffen können, ohne sich zu zerfleischen"
"Das klingt nach etwas, was ich tatsächlich unterstützen will. Meines Gleichen wurden Jahrhundert von Jahren von euch Menschen verbannt. Ich selber erinnere mich zwar nicht gut an diese Zeit, jedoch möchte ich mich dir anschließen. Dein Vorhaben Humanoide und andere intelligente Kreaturen gleichzusetzen klingt nach etwas, was ich gutheißen kann. Jedoch möchte ich gerne im Gegensatz ein Gefallen von dir und deiner Truppe"
"Natürlich! Was auch immer du willst"
"Ihr müsst für mich einen Kraken loswerden, er belagert mein Hort und ist noch etwas zu stark für mich, doch ihr könnt mir helfen dabei ihn zurück zu bekommen. Dieses Ding schien von meinen Blitzatem nicht sonderlich beeindruckt zu sein, daher rate ich euch keine Blitzmagie einzusetzen, sollte von euch einer zaubern"
Also stand es fest. Sie würden einen Kraken vertreiben. Gemeinsam mit Ryoko machten sich die Gruppe zurück Richtung des Schiffes. Es dauerte nicht lange, bis sie wieder an Deck des blauen Seedrachens waren.
"Interessanter Name für dein Schiff Flux"
Ertönte die belustigte Stimme des Bronzedrachens, während sie im Wasser landete und neben dem Schiff her schwamm.
"Danke Ryoko. Ich hatte damals auch viel mit Drachen zu tun, nicht umsonst hab ich auch ein Wasserdrachentatoo."
Dabei zeigte Flux dem Drachen den Rücken, auf dem man wellenartige Linien erkennen konnte. Diese Wellen ergaben die Umrisse eines Seedrachens, welcher sich ihren rechten Rückenbereich hinaufschlängelte und selbst ihren Nacken und Schulternbereich einnahm. Die dunkelblau, fast schwarzen, Linien stachen sehr gut hervor, trotz ihrer blauen Haut.
"Beeindruckend!"
"Nicht wahr?"
"Uhmm Kapitän? Warum verfolgt Euch ein Drache? Bitte sagt mir nicht, ihr habt wieder ein neues Haustier?" fragte der Steuermann irritiert und klammerte sich fester an das Steuerrad.
"Nein Maximilian das ist Ryoko, unsere zukünftige Partnerin auf der neuen Hauptbasis der Wasserdrachengilde."
"Ironischer Name" fügte der Drache grinsend hinzu.
"Wir sollten schlafen, um uns auf den morgigen Kampf vorzubereiten, also Abmarsch"
Die restliche Gruppe machte sich unter Deck, um sich etwas auszuruhen.
Am Abend lagen Flux und Alvrock gemeinam im Bett.
"Flux hältst du es wirklich für eine gute Idee sich mit diesem Kraken anzulegen? Du weißt nicht wie mächtig er ist."
"Ich verstehe deine Sorge Alvrock aber ich bin mir sicher, dass wir das schaffen. Wir haben Bubbles, Ryoko und unsere stärksten Verbündeten. Was soll da denn schon schief gehen?"
"Eine Menge! Ich könnte dich verlieren"
"Jaund? Dann bist du der nächste Anführer der Wasserdrachengilde"
"Ich werde bei dir bleiben"
"Das muss schecklich sein, das tun zu müssen"
"Nicht wenn du es bist, mit der ich zusammen bin."
"Wie kitschig, heb dir das lieber für deine Zukünftige auf. Ich bin wohl nicht die ende dafür sowas zu hören... Und jetzt gute Nacht Alvrock"
Flux löschte die kleine Öllampe neben ihres Nachttisches und drehte sich von ihm weg. Ein lautes Ausatmen war zuhören und dann, wie Alvrock aufstand, sich anzog und dann die Kapitäns Kajüte verließ.
Es war besser so.
Die halbe Nacht war sie wach und konnte nicht schlafen. Immer wieder gingen ihr die Worte von ihm durch den Kopf. Immer wieder, wenn sie die Augen schloss, sah sie die Überreste von Irah, die Schrei des Halbriesen wie er von der Hydra verschlungen wurden. Sie konnte nicht wegsehen, die gesamte Nacht war eine Tortur. Ihre Gefühle drehten sich wie wild in ihrem Kopf umher. Sie wollte nicht zulassen, dass sie sich jemals wieder so binden würde, wie damals an ihn. Nichtsdestotrotz tat es ihr weh Alvrock auf Distanz zu halten. Sie hatte nach all den Jahren wieder jemanden gefunden, den sie vertrauen konnte, doch eine festere Beziehung eingehen, stand für sie außer Frage. Zumindest noch. Doch nun musste sie sich zusammenreißen, es galt ein Bündnis zu schließen und dafür musste zuerst ein Kraken dran glauben.

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Basierend auf den 29ten Prompt
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