Was der Charakter nicht weiß, ist, dass die Welt am 21.Dezember 2012 untergegangen ist. Alle Menschen wurden in ein künstlich induziertes Koma versetzt. Das Leben, von dem sie glauben, dass sie es in den letzten fünf Jahren hatten, fand nur in ihrem Kopf statt. Doch nun werden sie wieder geweckt.
Es regnete das konnte ich hören, das gleichmäßige trommeln war schließlich kaum zu überhören. Allerdings war es unter mir härter als das Bett auf dem ich gestern Abend eingeschlafen war. Wahrscheinlich war ich einfach aus dem Bett gefallen auch wenn mir das überhaupt nicht ähnlich sah, ich seufzte und blieb einen Moment länger mit geschlossenen Augen liegen. Jemand rüttelte an meiner Schulter: ,,Emily! Aufwachen!" Die Stimme kam mir entfernt vertraut vor, mein Gehirn suchte verzweifelt nach der Person zu der die Stimme gehörte. Ich öffnete blinzelnd meine Augen und kniff die angesichts des hellen Lichts die Augen prompt wieder zusammen. ,,Lia lass sie mal kurz", eine neue, männliche Stimme mischte sich ein: ,,Sie ist eine der letzten, die wir aufgefunden haben." Etwas wurde in mein linkes Ohr gedrückt und es piepte dicht an meinem Ohr, dann fluchte der Mann der Mann in einer anderen Sprache, die ich nicht identifizieren konnte. ,,Sie ist immer noch unterkühlt." Es raschelte und etwas wurde um meine Schultern gelegt: ,,Aber sie ist wach", das war wieder die Frau, Lia die dort sprach.
Ich öffnete noch einmal die Augen, ich lag nicht in meinem Haus, sondern in einer Art Zelt aus Holzstämmen, die an einen Baum gelehnt waren. Zwischen den Stämmen blitzte es grünlich, vermutlich Blätter oder Moos. Nicht weit entfernt unterhielten sich ein älterer Mann mit dunkler Haut und Glatze und eine jüngere Frau mit halblangen, hellbraunen Haaren. Der Mann war wie ein Arzt gekleidet, im weißen Kittel und eine Lampe steckte in seiner Brusttasche. Ein weißes Hemd blitzte unter seinem Kittel hervor den er eng zusammengezogen hatte. Die Frau trug eine graue Jacke und war für mich schwerer einzuordnen sie kam mir bekannt vor, aber ich wusste nicht woher. ,,Sie ist wach", der Mann hatte sich mir zugewandt und kam nun zu mir und hockte sich neben mich. ,,Guten Morgen Frau Dielt, willkommen in der Zukunft." Er grinste: ,,Ich bin Doktor Lyan Francis, ich bin zuständig für alle die gerade aufwachen." Ich öffnete den Mund und wollte etwas sagen oder fragen warum er von der Zukunft sprach, ich war doch erst gestern wach gewesen, aber es kam nur ein trockenes Krächzen. Doktor Francis reichte mir einen Holzbecher: ,,Trinken Sie das, das ist was für Ihre Kehle." Ich verschüttete den Inhalt beinahe als ich den Becher zum Mund führte. Das Zeug darin schmeckte ein wenig bitter und erinnerte mich an Zitronen, aber als ich schluckte, mischte sich ein süßlicher, honigähnlicher Beigeschmack mit darunter. Vielleicht war es auch nur etwas wie ein Medikament das man gegen Halsschmerzen nahm.
Ein paar Minuten später versuchte ich das sprechen noch einmal und die Fragen sprudelten nur so über meine Lippen. Der Arzt lächelte und zog einen Stuhl zu meinem Lager auf dem Boden heran. In einem minutenlangen Vortrag erfuhr ich, dass ich nicht mehr auf der Erde war, sondern auf einem Planeten namens Lemain. Niemand wusste genau wie wir hergekommen waren, denn niemand hatte Erinnerungen, die älter als fünf Jahre waren. Aber man hatte Aufzeichnungen gefunden, dass es wohl vor fünf Jahren eine Explosion gegeben hatte und wir die letzten überlebenden Menschen waren, die mit irgendeiner Technik millionen von Lichtjahren von der Erde weggebracht worden waren. Ich war eine von knapp 500 Überlebenden die hier ohne Bewusstsein angekommen waren. Doktor Francis war zum Glück einer der ersten gewesen, die aufgewacht waren. Einige Menschen hatten bei ihrem Aufwachen in Lebensgefahr geschwebt und er hatte sie retten können als Arzt für Innere Medizin. Bisher war noch niemand an irgendetwas gestorben, auch hatten die Einheimischen nichts gegen uns getan. Laut dem Arzt gab es hier zwei Spezien einmal die wie überdimensionale Fledermäuse aussehenden Hraimain und die langbeinigen, mit einem komplett runden Oberkörper ausgestatteten Leto. Wie mit den Einheimischen kommuniziert wurde erschloss sich mir allerdings noch nicht ganz auch wenn ich ein paar mal etwas großes über das Zelt fliegen sah während des Gesprächs....
To be continued...
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