Der dunkle Wald

Wünsche euch einen schönen dritten Advent.

Der dunkle Wald

In einem kleinen Rudel hoch oben am Berg lebt eine Wolfsfamilie mit zwei kleinen Wölfen. Das ältere ist ein zweijähriger Junge namens Oskar und seine kleine Schwester heißt Alanna. Oskar ist meistens sehr höflich und nett, aber manchmal wenn er sich über etwas ärgert, dann wird er so zornig, dass ihm niemand mehr beruhigen kann.

An einem späten Winteranfang, als der kleine Oskar sich wiedereinmal so ärgert, dass er einfach nicht zu jammern aufhören kann, sagt seine Mama zu ihm ,,Geh doch einen Moment auf die verschneite Wiese und tobe dich dort aus, wenn du dich wieder beruhigt hast dann komm wieder herein."

Also geht Oskar vor die Höhle und rennt voller Energie über den Hügel hinauf und weiter in den Wald. Das hat Oskar bis zu diesem Tag vorher noch nie gemacht. Er fürchtet sich nämlich davor alleine draußen zu sein. Aber heute ist es anders. Je weiter er in den dunklen Wald hinein geht, umso spannender findet er es diesesmal. Er weiß zwar, er soll sich nicht so weit vom Rudel entfernen, aber irgendetwas zieht ihn immer weiter hinein. Der dunkle Wald, in dem er schon so oft gewesen ist, kommt ihm heute irgendwie magisch vor. Als er zu einer verschneiten Lichtung kommt, entdeckt er plötzlich eine kleine Wölfin, dass neben einer Quelle sitzt und singt: „Strubbel, bubbel, kuddelmuddel,

mein Name ist Zauberruddel,

ich zauber 1 und 2 und 3

Die Welpen Herzen sorgenfrei!“

Im ersten Moment hat sich Oskar etwas erschrocken und will nach Hause laufen. Aber dann wird er doch wieder neugierig und tapst leise näher. Da entdeckt die Wölfin, das nicht größer als Oskar selbst war, ihn. ,,Oh halli hallo, wo kommst du denn her?" fragt die Wölfin.

Oskar hat plötzlich gar keine Angst mehr und antwortet der Wölfin: „Ich wohne nicht weit von hier entfernt und bin rausgelaufen um meinen Zorn los zu werden. Und wer bist du?"

kleine Wölfin: ,,Ich? manche sagen ich sei eine Superwölfin."   

,,Superwölfe sind doch viel größer als du" sagt Oskar unglaubwürdig.

,,Nicht die Größe ist das was zählt, ein Superwolf muss viel wichtigere Eigenschaften besitzen" erklärte die kleine Wölfin.

Oskar: ,,Aber was kannst du denn dann? Kannst du fliegen?"

kleine Wölfin: ,,Nein"

Oskar: ,,Kannst du dich unsichtbar machen?"

kleine Wölfin: ,,Nein"

Oskar: ,,Bist du vielleicht unglaublich stark?"

kleine Wölfin: ,,Nein"

Oskar: ,,Kannst du leckeres Essen zaubern?"

kleine Wölfin: ,,Nein, das kann ich auch nicht!"

Oskar: ,,Aber was kannst du denn dann so Besonderes?"

kleine Wölfin: ,,Ich kann zaubern" antwortet die kleine Wölfin mit geheimnisvoller Stimme.

,,Zaubern? Kannst du mir tolle Spielsachen herbeizaubern?"

kleine Wölfin: ,,Nein, das kann ich auch nicht!"

Oskar:,, Was kannst du denn dann zaubern?"

kleine Wölfin: ,,Ich kann von Welpen große Sorgen klein zaubern!"

Oskar: ,,Aber wie soll das denn gehen?"

,,Komm, setzt dich neben mich, fordert die kleine Wölfin Oskar auf.

Also setzt er sich auf das verschneite Gras neben die kleine Wölfin.

,,Und nun erzähl mir warum du hier heraus gelaufen bist, was hat dich so zornig gemacht?"

Oskar erzählt, dass er von seiner Mama Höhlenerest erhalten hat, weil er schon den ganzen Tag seiner Mama einfach nicht gehorchen wollte und seine Schwester immer geärgert hat.

Darauf antwortet die kleine Wölfin ,,So, und nun nimm meine Pfote und schließe deine Augen." Dann beginnt sie wieder dieses Lied zu singen, das sie schon gesungen hatte, als Oskar ihn entdeckt hat.

„Strubbel, bubbel, kuddelmuddel,

mein Name ist Zauberruddel,

ich zauber 1 und 2 und 3

Die Welpen Herzen sorgenfrei!

Und jetzt denke an deine Mama und deine kleine Schwester. Denke daran wenn deine Mama dich knuddelt und dir eine Geschichte erzählt, oder wenn du mit deiner Schwester vor lauter Spaß laut lachen musst."

Oskar denkt daran und muss schmunzeln.

kleine Wölfin: ,,Und jetzt stell dir vor wie ihr euch knuddelt und deine Mama dir ins Ohr flüstert, dass sie dich lieb hat."

Auch jetzt lächelt Oskar wieder.

kleine Wölfin: ,,So, und jetzt öffne deine Augen und sag mir ob deine Sorgen noch immer so groß sind."

Oskar fühlt sich aber tatsächlich nicht mehr zornig.

,,Siehst du, ich kann doch etwas zaubern, sagt die kleine Wölfin.

Oskar bedankt sich, und ist stolz darauf nun eine echte Heldin zu kennen.

,,Sag mal liebe Zauberheldin, darf ich dich wieder mal besuchen wenn ich traurig bin, und meine Schwester Alanna auch mitbringen?"

kleine Wölfin: ,,Sehr gerne, aber du darfst keinen Erwachsenen von mir erzählen, das musst du mir versprechen. Und wenn du meine Hilfe brauchst, komm zu diesen Platz und singe das Lied, welches ich dir vorgesungen habe."

Oskar verspricht der Wölfin das Geheimnis gut zu bewahren und geht voller Freude nach Hause, ohne Zorn und voller Freude.

Bild:

https://www.br.de/kinder/wolf-woelfe-geheul-rudel-kinder-lexikon-100.html